Investorenträume platzen lassen, Häuser und Mietverträge retten, Mieter:innen schützen!

Redebeitag am 7. Mai 2025 von StopHeimstaden auf der Kundgebung für das Vorkaufsrecht der Richardstaße 59 / Braunschweiger Straße 54

Wir unterstützen die Mieter:innen der Richardstraße 59 und Braunschweiger Straße 54 in ihrem Kampf um das Vorkaufsrecht ihres Hauses durch einen gemeinwohlorientierten Käufer. Denn wenn Häuser auf dem freien Markt verkauft werden, zahlen am Ende immer wir Mieter:innen fett oben drauf.

Durch die Mieteinnahmen sollen sich eigentlich die Kosten für den Bau eines Hauses über einen Zeitraum von rund 30 Jahren amortisieren. Die meisten Häuser hier stehen aber schon an die hundert Jahre. Wir haben sie also mit unserer Miete schon mehrfach abbezahlt und trotzdem sollen wir immer wieder von vorn anfangen, völlig irre Spekulationspreise erneut mit unserer Miete abzubezahlen. Dabei werden die Häuser älter und älter, sind oft nicht gut instandgehalten und trotzdem werden sie von Verkauf zu Verkauf immer teurer. Mit Logik hat das nichts zu tun, sondern nur mit Profitwahn und haltloser Bodenspekulation. Schluss damit!

In direkter Nachbarschaft zu dem Eckhaus hier befinden sich mehrere Heimstaden-Häuser. Heimstaden ist das Paradebeispiel für den Worst Case, wenn ein Haus oder ein größerer Teil einer Stadt an einen privaten, börsennotierten Konzern fällt. Heimstaden ist der zweitgrößte private Vermieter in Berlin und in Europa. Und er ist berühmt-berüchtigt dafür, ungerechtfertigte Mieterhöhungen und Nebenkostennachzahlungen zu verlangen, die Häuser zu vernachlässigen, ihre Instandhaltung zu verschleppen und uns Mieter:innen mit Digitalzwang, Druck und Schikanen das Leben schwer zu machen.

Doch wir lassen uns das nicht gefallen! Wir organisieren uns und setzen uns kollektiv dagegen zur Wehr. Das nimmt viel Zeit und viel Kraft in Anspruch, aber es ist das einzig Sinnvolle, was wir in der Situation tun können. Uns ist vollkommen klar, dass uns weder Heimstaden noch der Gesetzgeber irgendetwas schenkt, sondern das wir darum streiten und kämpfen müssen. Dabei hat der deutsche Staat das Menschenrecht auf Wohnen schon lange anerkannt. Aber bisher nur als Theorie und nur wenn wir uns dafür stark machen, kann es Praxis werden. Der Kampf um das Recht auf sicheres Wohnen für alle ist letztlich der soziale Kampf unserer Zeit. Im Moment führt das Grundbedürfnis nach Wohnen vor allem zu Ausbeutung und Abhängigkeit für viele und zu Mega-Profiten für sehr wenige,

Aktuell unterstützen wir zig Heimstaden-Mieter:innen, die vom Voreigentümer Akelius in befristete Mietverträge gezwungen worden waren, die nun auslaufen. Akelius wollte damit damals den Mietendeckel umgehen und Heimstaden will jetzt diese Mieter:innen per Räumungsklage aus ihren Wohnungen schmeißen. Wir rufen zur solidarischen Prozessbegleitung auf und fordern die bedingungslose Generalentfristung aller Mietverträge! Kommt gerne mit uns als solidarische Prozessbegleiter:innen zu den Verhandlungen am:

– Dienstag, dem 13. Mai um 10:15 im Amtsgericht Wedding, Raum 356

– Donnerstag dem 5. Juni um 13:00 im Amtsgericht Neukölln, Raum 128

Denn unsere Wohnungen sind unser Zuhause und keine Kapitalanlage! Für eine Stadt für alle! Für ein solidarisches Leben und Miteinander in Frieden und Gerechtigkeit hier und überall! Gegen Spekulation und Ausbeutung!