Pressemitteilung: Europaweiter Widerstand gegen Heimstaden

Weil Heimstaden kein lokales sondern ein europäisches Problem ist, schließen sich Mieter:innen und Aktivist:innen aus verschiedenen Regionen Europas in einer europaweiten Vernetzung gegen Heimstaden zusammen. Wir Mieter:innen kritisieren Heimstaden als unfair, unseriös und gefährlich und verlangen von der Politik Schutz vor diesem Konzern und seinen Foulspielen! Ausgewählte Beispiele aus Deutschland, Schweden und den Niederlanden verdeutlichen das Problem Heimstaden für uns Mieter:innen und unsere Städte.

1. Angriff auf den Milieuschutz in Deutschland
Im Juli 2023 griff der Pressesprecher von Heimstaden, Michael Lippitsch, den Milieuschutz per Gastbeitrag in der Immobilienzeitung an. Angeblich würden Vorschriften des Milieuschutzes zur Verdrängung von alteingesessenen Mieter:innen führen, da in Milieuschutzgebieten Modernisierungen und insbesondere der Einbau von Aufzügen untersagt werden würden, diese aber für ein altersgerechtes Wohnen unerlässlich seien.
Doch das ist falsch!
Der Einbau von Aufzügen ist seit Jahren als zeitgemäßer Standard in Milieuschutzgebieten möglich und nicht genehmigungspflichtig, wie die Berliner Mietergemeinschaft in ihren Beiträgen von 2017 und 2018 ausführlich darlegt.
Lediglich Luxusaufzüge sind wie jede andere Luxusmodernisierung per Milieuschutz untersagt. Heimstaden verdreht Tatsachen und macht damit gezielt Stimmung gegen ein Instrument des Mieter:innen-Schutzes.

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Unfähigkeit oder Absicht – Heimstaden besteht auf verfallene Nebenkosten-Nachzahlungen und konstruiert haltlose Mietschulden

Wir Mieter:innen kommen aus dem Ärger mit Heimstaden nicht mehr raus. Erst mussten wir uns gegen fehlerhafte und falsche Mieterhöhungen wehren, dann gegen telefonische Belästigungen durch Heimstaden und nun auch noch gegen verfallene Nebenkosten-Nachzahlungsforderungen und konstruierte, haltlose Mietschulden.

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Mieter:innen kritisieren unlautere Methoden von Heimstaden

(English version see below)

Heimstaden hat im Herbst 2023 sehr viele fehlerhafte und falsche Mieterhöhungsverlangen an uns Mieter:innen verschickt. Nach einer großen Reaktion der Öffentlichkeit hat Heimstaden versprochen, alle falschen und fehlerhaften Mieterhöhungen zurückzuziehen.
Doch entgegen diesem Versprechen hält Heimstaden an vielen fehlerhaften Mieterhöhungsverlangen fest und wendet gegen uns Mieter:innen unlautere Methoden an. So werden z. B. Mieter:innen angerufen, auch am Sonntag, und telefonisch dazu gedrängt, den Mieterhöhungen zuzustimmen. Anfangs waren die Anrufe noch von der Heimstaden-Serviceholtline erfolgt, inzwischen sind es uns unbekannte Handynummern. Halten wir Mieter:innen an den Widersprüchen zu den Mieterhöhungen fest, verlangt Heimstaden in kürzester Zeit einen Termin zur Wohnungsbesichtigung, auch wenn die Gründe für den Widerspruch außerhalb der Wohnung liegen, z. B. in der Beschaffenheit des Treppenhauses oder der Umgebung. Ebenso, wenn Heimstaden die Ausstattung der Wohnungen längst bekannt ist, da sie erst vor kurzem umfangreich saniert worden sind.

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Pressemitteilung: Fehlerhafte Mieterhöhungen bei Heimstaden – Mieter:innen müssen sich wehren

6.500 Mieterhöhungen kündigte der schwedische Wohnungskonzern Heimstaden über die Presse Anfang November an, 9.100 Fälle mit Bezug auf den Mietspiegel allein in Berlin sollen es allerdings einem jüngeren Bericht zufolge sein. Die Initiativen StopHeimstaden Berlin und Recht auf Stadt Hamburg berichteten bereits Anfang Oktober von einer Mieterhöhungswelle. In den lokalen Mietervereinen sind die Mieterhöhunen ebenfalls angekommen. Zahlreiche Erhöhungen weisen eklatante Fehler auf oder sind gänzlich unbegründet.

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Forderung: Konsequente Rücknahme aller Mieterhöhungen!

Wir finden die massenhaft falschen und fehlerhaften Mieterhöhungen von Heimstaden einen Skandal. Ein Konzern mit so einer großen Marktmacht wie Heimstaden muss gewährleisten können, dass er verantwortungsvoll mit den Häusern, den Wohnungen und uns Mieter:innen umgeht. Fehler in diesem Ausmaß dürfen nicht passieren. Denn nicht nur wir Heimstaden-Mieter:innen sind von den Auswirkungen der Mieterhöhungen negativ betroffen, sondern alle Mieter:innen in Berlin, weil durch jede Mieterhöhung der Mietspiegel dauerhaft für alle steigt.

Wir erwarten von Heimstaden die konsequente Rücknahme aller Mieterhöhungen, auch wenn Mieter:innen aus Unwissenheit bereits unterschrieben haben. Und wir erwarten von Heimstaden eine Verwaltung unserer Häuser und Wohnungen im Sinne von uns Mieter:innen und nicht mit dem Ziel, ständig noch mehr Geld aus uns herauspressen zu wollen. Dazu gehört auch, dass Heimstaden die 11% Kappungsgrenze für Mieterhöhungen einhält, so wie im Wohnenbündnis durch den ZIA vereinbart.

Von der Politik erwarten wir, dass endlich bundesweit die Kappungsgrenze von 11% Mieterhöhung innerhalb von 3 Jahren verbindlich eingeführt wird. Und, dass der Mieter:innen-Schutz dahingehend ausgebaut wird, dass Mietschulden auch noch nach einer ordentlichen Kündigung geheilt werden können. Ebenso, dass Vermietern empfindliche Sanktionen drohen, wenn sie gegen Mieter:innenschutz-Gesetze verstoßen.

Wir Mieter:innen wissen inzwischen wirklich nicht mehr, wie wir die ständig steigenden Kosten, vor allem auch für die Miete, weiterhin bezahlen sollen. Der Ausbau der Wohngeldleistungen wäre nur wieder eine weitere direkte Verschiebung von Steuergeldern an mietpreistreibende Vermietungskonzerne wie Heimstaden. Wir brauchen stattdessen endlich dauerhafte und grundsätzliche Lösungen, wie die Vergesellschaftung der großen privaten Immobilienkonzerne mithlife des erfolgreichen Volksentscheids von „Deutsche Wohnen & Co. enteigenen!“. Selbst die Expertenkommission sieht dies als notwendig an.

Alle Heimstaden Mieter:innen fordern wir auf, jegliche Preiserhöhung durch Heimstaden – sei es für die Miete, die Nebenkosten oder die Heizkosten – rechtlich prüfen zu lassen. Auch wenn Heimstaden jetzt Korrekturen der Mieterhöhungsverlangen verschickt, ist nicht gewährleistet, dass diese nun korrekt sind.

Pressemitteilung: #StopHeimstaden unterstützt die Ankündigung eines Gesetzesvolksentscheids durch die Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen!“

(English version see below)

Die Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen!“ wird einen verbindlichen Gesetzesvolksentscheid einleiten, in dessen Rahmen ein Gesetz zur Vergesellschaftung von Wohnraum der Berliner Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt werden wird. So soll die Blockade des Berliner Senats bezüglich seines Auftrags zur Enteignung der großen, profitorientierten Immobilienkonzerne endlich gebrochen werden und Berlin dazu verholfen werden Geschichte zu schreiben.

DAS UNTERSTÜTZEN WIR gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus stadtpolitischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen und Verbänden.

Hintergrund: Vor zwei Jahren am 26.9.2021 haben sich fast 60 Prozent der Berliner:innen in einem Vokseintscheid dafür ausgesprochen, die großen, profitorientierten Immobilienkonzerne zu enteignen. Die Umsetzbarkeit und die zu erwartende Wirksamkeit gegen den Mietenwahnsinn in Berlin wurde im Juni dieses Jahres von der Expert:innenkommission bestätigt, die der vorige Berliner Senat eingesetzt hatte. Trotzdem weigert sich die derzeitige Landesregierung in demokratiefeindlicher Haltung, ihre Pflicht zu erfüllen: den Volksentscheid umsetzen und ein Gesetz zur Enteignung vorlegen.

Weitere Infos: https://dwenteignen.de/aktuelles/neuigkeiten/initiative-kuendigt-gesetzesvolksentscheid-an


English version:

Press release: #StopHeimstaden supports the announcement of a legislative referendum by the initiative „Expropriate Deutsche Wohnen & Co!“

The initiative „Expropriate Deutsche Wohnen & Co!“ will initiate a binding legislative referendum, in which a law on the socialization of housing will be presented to the Berlin population for a vote. In this way, the blockade of the Berlin Government regarding its mandate to expropriate the large, profit-oriented real estate corporations will finally be broken and Berlin will be helped to make history.

WE SUPPORT THIS together with a broad alliance of urban political and civil society organizations and associations.

Background: Two years ago, on September 26, 2021, almost 60 percent of Berliners voted in favor of expropriating the large, profit-oriented real estate companies. The feasibility and the expected effectiveness against the “Mietenwahnsinn” (rent madness) in Berlin was confirmed in June of this year by the expert commission, which the previous Berlin Government had appointed. Nevertheless, the current government refuses to fulfill its duty in an anti-democratic attitude: to implement the referendum and to present a law on expropriation.

More information: https://dwenteignen.de/aktuelles/neuigkeiten/initiative-kuendigt-gesetzesvolksentscheid-an

Pressemitteilung: Heimstaden bald zahlungsunfähig? Berliner Bestand jetzt vergesellschaften!

Aus Norwegen und Schweden häufen sich Meldungen, dass Heimstaden in ernsthaften Finanzierungsschwierigkeiten stecken könnte. Eine Zahlungsunfähigkeit ab 2024 wird für möglich gehalten. 

Hintergrund ist, dass der Wert aller Heimstaden-Anleihen auf dem Markt jetzt nur noch 108,8 Mrd. NOK beträgt, also 44,2 Mrd. NOK weniger als bei der Ausgabe der Anleihen. Dies entspricht einem Wertverlust von 29 Prozent. Es sollen bereits mehrere internationale Hedge-Fonds begonnen haben, sich auf das Heimstaden-System zu konzentrieren. Es wird erwartet, dass Heimstaden Bostad Gefahr läuft, seine Kredite nicht mehr bedienen zu können (https://www.finansavisen.no/bolig/2023/08/14/8028740/langiverne-skjelver-i-heimstaden-verdien-av-gjelden-ned-44-mrd.).

Wir Mieter:innen wollten nie Heimstaden als Vermieter haben. Entweder hat der Konzern unsere Häuser zu Spekulationspreisen mit Umgehung des Vorkaufsrechts gekauft, oder wir mussten aus der Not heraus einen für uns sehr ungünstigen Mietvertrag bei Heimstaden abschließen.

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Pressemitteilung: Abschlussbericht der Expertenkommission zur Vergesellschaftung

Stellungnahme der Mieter:innen-Initiative #StopHeimstaden zum Abschlussbericht der Expertenkommission Vergesellschaftung zum Volksentscheid der Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ 

Wir Heimstaden-Mieter:innen begrüßen die Veröffentlichung des Abschlussberichts. Das Ergebnis bestätigt uns darin, dass eine Vergesellschaftung möglich und notwendig ist. Der demokratische Wille dazu wurde mit dem erfolgreichen Referendum (59,1 %) im September 2021 mehr als deutlich geäußert.

Der Immobilien-Konzern Heimstaden ist einer der Enteignungskandidaten. Mit rund 20.000 Wohnungen in Berlin ist Heimstaden der zweitgrößte private Vermieter in der Stadt – und einer der problematischsten. 

Wir Mieter:innen von Heimstaden müssen uns mit viel zu hohen Mieten, fehlender Instandsetzung und damit einhergehenden Mängeln, fehlerhaften Abrechnungen, ungerechtfertigten Mieterhöhungen und mangelnder Erreichbarkeit der Hausverwaltung herumschlagen. Außerdem stellen wir fest, dass in unseren Häusern Wohnungen lange leer stehen, obwohl die Wohnungsnot sehr groß ist. 

Aktuell hat Heimstaden 20 Milliarden Euro Schulden, vor allem resultierend aus spekulativen Immobiliengeschäften während der Null-Zins-Politik. Wir Mieter:innen sehen uns bedroht für dieses Geschäftsgebahren den Kopf hinhalten zu müssen. Heimstaden versucht bereits von uns Mieter:innen unerlaubter Weise zusätzliches Geld einzutreiben, z. B. durch die pauschale Erhöhung der Heizkostenvorauszahlungen. In erster Linie geht es dem Konzern nur um den Profit. Riskante Großeinkäufe mit dem Ziel des Ausbaus der Marktmacht und angestrebte Erhöhungen der Dividenenausschüttungen prägen fundamental das Geschäftsmodell von Heimstaden. Pikanterweise hat Heimstaden den gesamten Bestand von Akelius in Berlin und in anderen Städten am Tag des Vergesellschaftungs-Volksentscheids gekauft.

Erneut fordern wir ein sofortiges Ende der Verzögerungstaktik durch den Senat. Und anstatt mit einem sogenannten Vergesellschaftungsrahmengesetz weiter zu verzögern und zu verhindern, muss die Landesregierung sich dem Wählerwillen endlich beugen und den Volksentscheid zur Vergesellschaftung der großen Immobilienkonzerne wie Heimstaden sofort umsetzen. Die Kommission hat bestätigt, dass es möglich ist und die Dringlichkeit auf Grund des Wohnungsmarkts in Berlin hervorgehoben.

Demokratie ist keine Einbahnstraße. Wir Mieter:innen bestehen darauf, dass das Menschenrecht auf Wohnen endlich umgesetzt wird. Die Vergesellschaftung großer profitorientierter Immobilien-Konzerne ist ein wichtiger Schritt dahin. Korrumpierende Großspenden aus der Immobilienwirtschaft an die CDU und die stattgefundene Privatisierung des öffentlichen Wohnungsbestandes maßgeblich durch die SPD beweisen uns, dass diese Parteien nicht im Interessen von uns Mieter:innen agieren. Dadurch sahen und sehen wir uns genötigt, unsere demokratische Teilhabe am politischen Geschehen durch den Volksentscheid zu erzwingen. Auch wenn es den Regierungsparteien nicht gefällt, haben sie die Pflicht diesen demokratisch geäußerten Willen umzusetzen.

Abschlussbericht

https://www.berlin.de/kommission-vergesellschaftung/_assets/abschlussbericht_vergesellschaftung-grosser-wohnungsunternehmen-230627.pdf?ts=1687954190

Pressmitteilung Berliner Mieterverein

https://www.berliner-mieterverein.de/presse/pressearchiv/abschlussbericht-der-expertenkommission-ist-eindeutig-berlin-darf-kann-und-sollte-vergesellschaften-pm2322.htm

Forderungen von StopHeimstaden

https://www.stopheimstaden.org/unsere-forderungen/

Pressemitteilung: Neue Wohngemeinnützigkeit

Stellungnahme der Vernetzung der Heimstaden-Mieter:innen #StopHeimstaden zu den Plänen der Bundesregierung eine Neue Wohngemeinnützigkeit einzuführen

Wir Mieter:innen fordern die sofortige flächendeckende Wiedereinführung der Wohngemeinnützigkeit und das generelle Verbot von Profit aus Vermietung. Darüber hinaus fordern wir eine umfassende Entprivatisierung und Vergesellschaftung von Grund und Boden inklusive dem dauerhaften Verbot von Bodenspekulation um die Spekulation mit Wohnraum zu stoppen. Das Menschenrecht auf Wohnen muss Praxis werden!

Aufgrund unserer Erfahrung mit dem Baulandmobilisierungsgesetz vom Sommer 2021 sind wir extrem misstrauisch gegenüber jeglichen Beteuerungen von seiten CDU, FDP und SPD für Gesetzesvorhaben zur vorgeblichen Verbesserung des Mieter:innen-Schutzes. Das Vorkaufsrecht wurde mit diesem Gesetz durch eine Hintertür faktisch abgeschafft und es hat den Neubau bezahlbaren Wohnraums nicht vorgangebracht. 

Wir Mieter:innen lehnen jegliche Förderprogramme ab, die nur noch weiter Steuergelder in die Taschen der Immobilien-Besitzer:innen spült. Der Zusammenhalt unserer Gesellschaft hängt davon ab, ob das Streben nach sozialer Gerechtigkeit endlich die Maxime im Handeln von Politik und Regierung wird. Die Schere zwischen Arm und Reich geht ungebremst immer weiter auseinander. Im Bereich des Wohnens wird das für Millionen Menschen hier in einem der reichsten Länder der Welt existenzbedrohend. Wir fordern deshalb, dass Wohnraum radikal vom Markt genommen wird. Menschenrechte sind nicht verhandelbar oder käuflich! Eine konsequente Neue Wohngemeinnützigkeit in Verbindung mit der Abschaffung von Bodenspekulation wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Heimstaden ist ein profitorientierter Groß-Vermieter, der schon die kleinsten Zugeständnisse für ein bisschen mehr Mieter:innen-Schutz blockiert. So hat Heimstaden in Berlin das eh schon magere Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen (https://www.berlin.de/sen/bauen/neubau/buendnisse/) nicht unterzeichnet und sorgt in Schweden derzeit für einen Skandal, weil der Konzern gegen die bisher geltende Übereinkunft eine zweite Mieterhöhung bereits nach einem halben Jahres fordert. In den Niederlanden wiederum droht Heimstaden der Politik mit großflächiger Umwandlung der Mietwohnungen in Eigentumswohnungen und deren Verkauf, sollten die Mieten reguliert werden. Heimstaden kann also niemals ein Partner für mehr Mieter:innen-Schutz werden. Darüber hinaus haben wir unsere Häuser und Wohnungen mit unserer Miete schon mehrfach abbezahlt. Die stetig ansteigenden Mieten, die wir trotzdem zahlen müssen, fließen in Form von Dividenen in die privaten Taschen von spekulierenden Eigentümer:innen und Anleger:innen, statt in die Instandhaltung des Bestandes und einen bedarfsorientierten Neubau. Das muss gestoppt werden!

Unsere Forderungen im vollen Umfang hier: https://www.stopheimstaden.org/unsere-forderungen/

Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen eine Neue Wohngemeinnützigkeit einzuführen. Sie hat dazu für Mitte Juni ein Eckpunktepapier angekündigt. Nun besteht große Sorge, dass die Bundesregierung keinen echten Mieter:innenschutz im Sinn hat, sondern lediglich ein Förderprogramm aufsetzen will, das zu einer weiteren Umverteilung der Steuergelder von unten nach oben führt.

Deswegen fordern wir Heimstaden-Mieter:innen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen eine echte und starke Neue Wohngemeinnützigkeit:
https://www.diakonie.de/journal/neue-wohngemeinnuetzigkeit-nicht-renditeorientierter-sektor-am-wohnungsmarkt-muss-kommen

Kontakt: presse[ätt]stopheimstaden.org

20.11.2020 Vertragsabschluss zwischen Heimstaden und Senat

Verhandlungen zwischen Heimstaden und Senat heute: Mieter:innen fordern einen Schutz aller Häuser

Im Laufe des heutigen Tages soll Heimstaden Bostad AB die verhandelte Abwendungsvereinbarung mit dem Berliner Senat unterschreiben. Wir als Vernetzte Mieter:innen der betroffenen Häuser sind mit dem Vorgehen und dem Ergebnis der Verhandlungen nicht einverstanden: Erstens ist intransparent und völlig unklar was die Abwendungsvereinbarung umfasst und Zweitens bietet diese keinen Schutz für die über 72 Häuser außerhalb der Milieuschutzgebiete. Darum stellen wir Forderungen an Senat und Heimstaden.

Der Inhalt der Abwendungsvereinbarungen zwischen Senat und Heimstaden ist sowohl für die Öffentlichkeit als auch für uns als betroffene Mieter:innen unbekannt. Wir wissen nicht ob es sich um eine schwache Version handelt, wie sie im Bezirk Pankow üblich ist oder eine schärfere wie in Friedrichshain-Kreuzberg. Deshalb stellen wir Bedingungen an die Abwendungsvereinbarung:

1. Verzicht auf Umwandlung in Eigentumswohnungen für 50 Jahre  

2. Mieterhöhungen für Modernisierungsmaßnahmen so zu begrenzen, dass Gesamtmiete nicht mehr als 30 % des Nettoeinkommens (ohne Kindergeld und Unterhalt) beträgt bzw. die Grenzen des AV Wohnen nicht überschreitet  

3. Einhaltung der Bestimmungen des MietenWoG, auch wenn dieses durch BVerf G aufgehoben wird (Miethöhe, Modernisierung, Neuvermietung).

Außerdem ist eine Abwendungsvereinbarung für uns nicht ausreichend: Sie schützt mit 78 nur knapp die Hälfte der betroffenen Häuser. Wir fordern eine mietrechtliche Vereinbarung für alle Häuser! Deshalb wenden wir uns hiermit direkt an Heimstaden.

Wir als Mieter:innen der über 150 Heimstaden-Häuser fordern für alle Häuser:

1. Ein generelles und ausnahmsloses Umwandlungsverbot von Miet- in Eigentumswohnungen.

2. Ein Mitbestimmungsrecht für Mieter:innen durch Mieter:innenbeiräte in allen Bereichen, die Auswirkungen auf die Miete haben. 

3. Keine Mieterhöhungen (Einfrieren der Mieten mit Stand vom 24.11.2020), keine Staffelmietverträge, befristete und Mietverträge über möblierte Wohnungen bei Neuvermietung. Neuvermietung zu den Werten des MietenWoG bis mindestens zum 01.01.2041.

4. Die unverzügliche Neuvermietung der leerstehenden Wohnungen.

„Nachdem uns Anfang der Woche Hoffnung auf eine Kooperationsvereinbarung zwischen Heimstaden und Senat für alle unsere Häuser gemacht wurde stellt diese Abwendungsvereinbarung – bei der wir nicht mal wissen was sie enthält – eine Enttäuschung dar. Wir fordern die Politik und Heimstaden auf, unsere Forderungen nach einem Schutz für alle Häuser zu erfüllen! Berlin hat eine starke Mieter:innenbewegung und gibt sich mit faulen Kompromissen nicht mehr zufrieden.“ (Pressesprecherin Luca Niefanger)