Heimstaden ist der zweitgrößte private Vermieter in Berlin und in Europa. Und er ist eine Plage, nicht nur für uns Heimstaden-Mieter:innen, sondern für alle. Denn die Probleme, die Heimstaden verursacht, betreffen jede:n. Ob es der spekulative Leerstand ist, wie am Hohenzollerndamm 38/39. Oder die vernachlässigte Instandhaltung in fast jedem Heimstaden-Haus. Oder die massenhaft falschen und fehlerhaften Mieterhöhungen zu den eh schon überhöhten Angebotsmieten. Oder die Nebenkostenabrechnungen, die entweder zu spät kommen und damit unerlaubterweise trotzdem noch Nachzahlungsaufforderungen enthalten oder ganz genrell die vielen gravierende Fehler in den Abrechnungen. Gelegentlich konstruiert Heimstaden sogar Mietschulden, die gar nicht bestehen. Egal wo wir bei Heimstaden hinschauen, sehen wir Probleme und Verstöße gegen das Menschenrecht auf Wohnen und gegen andere Rechte und Regularien. Und wir sehen eine untätige Politik.
Genauso verlässlich wie wir die Problemen bei Heimstaden sehen, sehen wir Heimstaden sowohl auf der SuperReturn als auch beim ZIA. Warum das so ist, ist klar: Es geht Heimstaden nicht um uns Mieter:innen und unsere Städte, sondern einfach nur um’s Geld in Form von Profit, Rendite, Dividende und Steuervermeidung. Wir Mieterinnen sind dafür nur der Mittel zum Zwecke. Die eigentlichen Kunden von Heimstaden sind ihre Aktionäre und Anleger. Von unserer Miete, die wir in Deutschland an Heimstaden im Jahr 2024 zahlten, flossen 77,5 % als Gewinn in private Taschen ab. Bei unsern Nachbar:innen in Polen waren es sogar über 80 % und in Großbritannien sind die Abschöpfungen von 44 % im Jahr 2023 auf über 72 % im Jahr 2024 gestiegen, also eine Steigerung um fast 30 %. Warum?!
Dass sich solche Konzerne wie Heimstaden in Bereichen der Daseinsversorgung aggressiv und unbegrenzt bereichern können, ist leider politischer Wille. Symbolisch stehen dafür sowohl der CumEx-Kanzler Scholz als auch der neue BlackRock-Kanzler Merz. Halbherzige Versuche wie das Berliner Wohnenbündnis bringen rein gar nichts. Denn Heimstaden ist Mitglied im ZIA, aber schert sich einen feuchten Dreck darum, dass der ZIA die Vereinbarung zur Deckelung der Mieterhöhungen auf max. 11% innerhalb von 3 Jahren unterzeichnet hat. Eine Verbindlichkeit der Vereinbarung oder sogar Sanktionsmöglichkeit gegen Verstöße wurde vorsorglich vermieden in das Wohnenbündnis reinzuschreiben. Danke für nichts!
Für uns heißt das, dass das Wohnen immer teurer wird und wir gleichzeitig in Häusern leben, die stetig kaputter gehen. Das Haus in Schöneberg, aus dem die Mieter:innen letztes Jahr wegen akuter Einsturzgefahrr evakuiert werden mussten, ist nicht aus Zufall ein Heimstaden-Haus. Und es heißt ebenso, dass sich die Politik nicht für unsere Interessen einsetzt. Wir finden keine Wohnungen mehr, die uns nicht komplett verarmen lassen und die unrechtmäßigen Heimstaden-Mieterhöhungen treiben den Mietspiegel für alle nach oben.
Doch wir wehren uns, gegen diese Zustände und gegen Heimstaden. Aktuell unterstützen wir sehr viele Heimstaden-Mieter:innen, die noch befristete Mietverträge aus der Zeit von Akelius haben. Akelius wollte damlt den Mietendeckel umgehen und nun will Heimstaden massenhaft diese Mieter:innen aus ihren Wohnungen werfen. Doch das lassen wir nicht zu!
In diese Sinne rufen wir zur solidarischen Prozessbegleitung auf für morgen, Donnerstag, dem 5. Juni, 13:00 im Amtsgericht Neukölln, Saal 128. Das Amtsgericht befindet sich in der Karl-Marx-Straße 77/79. Für die Einlasskontrolle benötigt ihr ein gültiges Ausweisdokument. Wer sich das jetzt im Detail nicht merken konnte, kann gerne auf unsere Website StopHeimstaden.org schauen, dort stehen alle Infos.
Lasst uns gemeinsam und solidarisch gegen die Konzerne agieren! Lasst uns die Mieter:innen, die akut betroffen sind, solidarisch begleiten, denn die nächsten könnten wir selbst sein! Lasst uns für eine andere Wohnungspolitik kämpfen, in jedem Haus, in jedem Stadtteil, gegen jeden profitorientierten Vermieter und gegen jede untätige Politik!