Akelius (Dezember 2021 / Share Deal)

Zu Dezember 2021 hat Heimstaden alle Immobilien des Akelius-Konzerns in Berlin, Hamburg, Stockholm, Malmö und Kopenhagen in einem Mega-Deal aufgekauft. Allein in Berlin waren das rund 14.050 Wohnungen. Heimstaden bezahlte dafür insgesamt über 9 Mrd. Euro an Akelius. Der Kauf erfolgte in einem 100% Share Deal. Bis zu dem Mega-Deal hatte Akelius seinen weltweit wichtigsten Standort in Berlin. Etwa ein Viertel des gesamten Häuserbestands von Akelius befand sich hier.

Das Geschäftsmodell von Akelius beruhte auf Mieterhöhung, Wertsteigerung und Steuervermeidung. Vor allem die dubiose Share-Deal Praxis von Akelius beim Kauf von Häusern, wurde immer wieder öffentlich kritisiert und zwei Mal zur Prüfanzeige bei der Steuerbehörde gebracht.
Akelius war in Berlin als aggressiver Mietpreistreiber berüchtigt. Etwa die Hälfte des Berliner Bestandes hat Akelius versucht durch oberflächliche Aufhübschungsmodernisierungen ins Hochpreissegment zu verschieben. Wenn allerdings Akelius-Mieter*innen die Mietpreisbremse gezogen haben, konnten auffällig oft Mietsenkungen erzielt werden.
Die Vernetzung der Akelius-Mieter*innen hat es in Zusammenarbeit mit Politiker*innen und öffentlichen Institutionen geschafft, mehrere Kündigungen und Zwangsräumungen abzuwenden und bedrohte Mietverträge zu erhalten.

Die Vernetzung der Akelius-Mieter*innen (https://stoppakelius.de/) #StoppAkelius https://twitter.com/StoppAkeliusB) gründetet sich 2018 und hat mehrere umfangreiche Recherchen veröffentlicht:
„Dossier Akelius in Berlin 2018/2019″
In dem Dossier wurde intensiv den Fragen nachgegangen, welches Geschäftsmodell Akelius in Berlin verfolgt, wie es sich auf uns Mieter*innen auswirkt und wie wir uns dagegen wehren können.
Dossier „Akelius in Berlin“ Webversion 13 MB (https://www.akelius-vernetzung.de/wp-content/uploads/2019/08/Dossier_Akelius_in_Berlin_2018_19_Auflage_2_lores.pdf)
Dossier „Akelius in Berlin“ Druckversion 90 MB (https://www.akelius-vernetzung.de/wp-content/uploads/2019/08/Dossier_Akelius_in_Berlin_2018_19_Auflage_2.pdf)
Eine Kurzzusammenfassung des Dossiers wurde auf Deutsch (https://www.akelius-vernetzung.de/wp-content/uploads/2020/12/Akelius_in_Berlin.deutsch.pdf) und Englisch (https://www.akelius-vernetzung.de/wp-content/uploads/2020/12/Akelius_in_Berlin.english.pdf) veröffentlicht.

– „Bluewashing und Steuervermeidung“
Zu der Steuervermeidungspraxis des Akelius-Konzerns hat die Vernetzung der Akelius-Mieter*innen eine separate Recherche auf Deutsch (https://www.akelius-vernetzung.de/wp-content/uploads/2022/04/Bluewashing_Steuervermeidung_Akelius_Foundation.pdf) und auf Englisch unter „Bluewashing and Tax Avoidance“ (https://www.akelius-vernetzung.de/wp-content/uploads/2022/08/Bluewashing-and-Tax-Avoidance.pdf) herausgebracht.

– „Kurzdossier: Akelius in der Anton-Saefkow/Bötzow-Siedlung 2020“
Zu den beispielhaften Problemen in der Seafkow/Bötzow-Großsiedlung im Prenzlauer Berg hat die Vernetzung der Akelius-Mieter*innen ein Kurzdossier veröffentlicht:
(https://www.akelius-vernetzung.de/wp-content/uploads/2020/12/Kurzdossier_Saefkow-Boetzow-Siedlung_Dez2020.pdf)
Die von Akelius verursachten Probleme der Mieter*innen in der Saefkow/Bötzow-Siedlung waren auch Gegenstand in einem Schreiben der damaligen UN-Sonderberichterstatterin für das Recht auf Wohnen, Leilani Farha, bezüglich der Missachtung der Menschenrechte durch Akelius: https://www.akelius-vernetzung.de/2020/12/10/missachtung-der-menschenrechte-durch-akelius-stoppen-menschenrecht-auf-wohnen-durchsetzen/

Kauf durch Heimstaden:
Heimstaden hat beim Kauf des Akelius-Bestandes das Personal, die Hauptzentrale am Erkelenzdamm 11-13 und die Verwaltungsinfrastruktur von Akelius mit übernommen. Akelius hat nach dem Verkauf an Heimstaden eine Mega-Dividende von rund 6 Mrd. Euro ausgeschüttet, etwa das 30-fache der Dividendenausschüttungen in den Jahren davor.
Die Akelius-Mieter*innen haben versucht den Verkauf ihrer Häuser an Heimstaden zu verhindern. Da Akelius den Deal exakt am Abend des Superwahltages, dem 26.09.2021, bekanntgab, war die Politik sowohl auf Landes- als auch auf Bezirksebene nahezu handlungsunfähig. Der Kauf der Akelius-Häuser durch Heimstaden zu diesem Zeitpunkt war aus Sicht der Mieter*innen dementsprechend ein ausgesprochen antidemokratisches Foulspiel.